Tierschutzrichtlinien

Ob bei der Freiwilligenarbeit, auf Safari oder bei einem Besuch in einer Tierauffangstation: Sowohl für Volunteers in einem Wildlife- oder Tierprojekt als auch für Reisende auf Safari ist es ein aufregendes Erlebnis, wilde und exotische Tiere zu beobachten und ihnen nahe zu kommen. Doch wie sieht es für die Tiere aus? Ist diese Nähe zum Menschen wirklich gut für sie? Da wir großen Wert auf Tierschutz und den Erhalt der Artenvielfalt legen, wollen wir gemeinsam Verantwortung für das Wohl der Tiere übernehmen.

>> Informiere dich auch über unsere Kinder- und Naturschutzrichtlinien

Wieso Tierschutz im Tourismus jeden betrifft

Während eines Projekteinsatzes, aber auch während einer Urlaubsreise ist eine besondere Sorgfalt und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein gegenüber Tieren gefragt. Auf folgende Attraktionen solltest du dringend verzichten:

  • Tier-Shows (z.B. Delfinarien, Shows mit Meeressäugern oder einstudierte Nummern in einem Zirkus)
  • Einstudierte Straßentricks mit wilden Tieren (z.B. Tricks mit Affen, Schlangenbeschwörer etc.)
  • Tierkämpfe (z.B. Hahnenkampf, Stierkampf oder Orang-Utan-Boxkämpfe)
  • Reiterlebnisse (z.B. auf Elefanten)
  • Auf Tuchfühlung mit Wildtieren (z.B. Delfinschwimmen oder Kuscheln mit Löwenbabys)
  • Jagdtourismus (z.B. Löwen erschießen)

Häufig sind die Bedingungen, unter welchen die Tiere gehalten werden, nicht artgerecht und fallen oftmals in den Bereich der Tierquälerei. Gerade Wildtiere wie Löwen, Elefanten und Tiger werden in vielen Fällen skrupellos aus ihrem natürlichen Lebensraum gerissen, ausgenutzt und vorgeführt oder für kommerzielle Zwecke sogar extra gezüchtet. Wenn die Tiere älter werden, werden sie oftmals für sogenannte „Walking Safaris“ eingesetzt und im ausgewachsenen Alter enden sie als Trophäe im Rahmen des Jagdtourismus oder es wird sich ihnen auf andere Weise ohne Rücksicht entledigt.

Das Schlimme daran ist, dass du als Volunteer oder Tourist:in von all diesen Missständen in der Regel nichts mitbekommst. Teilweise wird sogar das Gefühl vermittelt, durch die zu bezahlende Gebühr das Wohl des Tieres zu unterstützen und dieses zu fördern.

RGV übernimmt Verantwortung

Sowohl unsere RGV Teammitglieder vor Ort als auch unsere Volunteers und Praktikant:innen können während ihres Auslandsaufenthaltes einen aktiven Beitrag zum Tierschutz leisten. Deshalb haben wir im Februar 2019 die RGV Tierschutzrichtlinien eingeführt.

Tierschutzrichtlinien für RGV Tierprojekte

  1. RGV achtet bei der Auswahl der Projekte darauf, dass das Wohl der Tiere an oberster Stelle steht.
  2. Der nachhaltige Schutz der Artenvielfalt ist das große Ziel der RGV Wildlife-Projekte.
  3. Die Auswilderung ist - wenn möglich - das höchste Ziel.
  4. Die Haltung der Tiere muss so artgerecht wie möglich erfolgen, hierzu gehört beispielsweise:
    a) Haltung in möglichst naturbelassenen und weitläufigen Arealen
    b) Soziale Wildtiere werden in einer möglichst natürlichen Herden- bzw. Gruppenstruktur gehalten.
    c) Die kettenfreie Haltung von Elefanten in allen unseren Projekten
    d) Tiere werden nicht zu Arbeits- oder Showzwecken dressiert.
  5. Tiere werden nicht aufgrund von Zucht oder Profit in den Einrichtungen gehalten.
  6. Tiere werden nicht verkauft, vermietet oder verliehen.
  7. Der direkte Kontakt zu Wildtieren ist während der Arbeit im Projekt nur Tierpfleger:innen oder -ärzt:innen gestattet und wird auf ein Minimum reduziert.
  8. Die Freiwilligen unterstützen die Mitarbeitenden im Projekt, fungieren aber nicht als Tierpfleger:innen oder -ärzt:innen.
  9. Mit dem Unterschreiben der RGV Verhaltensrichtlinien verpflichtest du dich zur Einhaltung unserer Tierschutzrichtlinien in unseren Projekten.
  10. Wir laden dich zur freiwilligen Teilnahme an einem unserer RGV Vorbereitungsseminare ein, in welchem wir uns intensiver mit dem Thema Tierschutz beschäftigen.

Tierschutzrichtlinien für RGV Volunteers

Um mit gutem Beispiel voranzugehen, bitten wir dich um Einhaltung der nachfolgenden Regeln:

  1. Verzichte auf den Verzehr von exotischen Tieren (z.B. Walfleisch, Taranteln, Schlangenwein etc.).
  2. Tierprodukte und -souvenirs sollten nicht als Mitbringsel in Betracht gezogen werden (z.B. Katzenkaffee, Elfenbein, Korallen, Muscheln etc.).
  3. Verzichte auf traditionelle lokale Medizin und Kosmetikprodukte mit tierischen Inhaltsstoffen. Gerade in Asien werden traditionelle Heilmittel aus gefährdeten Tierarten hergestellt, wie Seepferdchen, Schildkröten oder Nashorn.
  4. Wir raten ab, dass du an Shows teilnimmst, in denen Wildtiere als Akteure beteiligt sind.
  5. Versuche den direkten Kontakt mit Wildtieren zu vermeiden (z.B. Kuscheln mit Löwenbabys, Fotos mit Tigern oder Schwimmen mit Delfinen).
  6. Wildlebende Tiere sollten nicht gefüttert werden (z.B. Affen).
  7. Keine Reitausflüge auf Wildtieren (z.B. auf Straußen oder auf Elefanten).
  8. Ebenfalls sollte man Reitausflüge mit kranken, alten und geschundenen Reittieren wie Pferden, Eseln, Mulis, aber auch Kamelen nicht fördern.
  9. Bevorzugt Tiere in freier Wildbahn beobachten. Das Erlebnis, Wildtiere in freier Natur erleben zu dürfen, ist 1000 mal besser als jede Tiershow der Welt. Halte jedoch den notwendigen Abstand ein und respektiere dabei den Lebensraum der Tiere.

Bei Fragen zum Thema Tierschutz kannst du dich jederzeit gerne bei uns melden: info@rainbowgardenvillage.com